Walther Rathenau und die AEG
Die AEG-Stadt
Das Industrieareal in Oberschöneweide ist eines der bedeutenden Denkmale der Berliner Industrie und gilt als größtes zusammenhängendes Industriedenkmal Europas. Der Aufstieg begann um 1895, als die AEG unter Emil Rathenau auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ihre sich ständig erweiternden Produktionsstätten an das noch unbebaute Spreeufer im Südosten der Stadt zog. Innerhalb weniger Jahre wurde Schöneweide zu einem der größten Standorte der Berliner Elektroindustrie und zwischenzeitlich zum weltweit größten Standort der AEG.
- Kein Industriezweig hat seit dem Beginn des 20.Jahrhunderts das
Wirtschafts-und Alltagsleben so entscheidend geprägt wie die
elektrotechnische Industrie. Die europaweit einzigartige Konzentration
dieses innovativen Wirtschaftszweiges verhalf der deutschen Hauptstadt
im Kaiserreich zum Aufstieg zur "Elektropolis" und machte Berlin in den
nachfolgenden Jahrzehnten zu einer Industriestadt ersten Ranges. -
Die "Allgemeine Electricitäts-Gesellschaft" war auf allen Gebieten der
Elektrotechnik tätig. Sie war ein modernes Unternehmen, das den Aufbau
und das Stadtbild von Oberschöneweide prägte. Schöneweide wird deshalb
auch die "AEG-Stadt" genannt.
In der Wilhelminenhofstraße errichtete die AEG ein langgestrecktes Band
von Werksanlagen, die mit ihren gelben Ziegelfassaden das fast zwei
Kilometer lange Industrieband zwischen Spree und Wilhelminenhofstraße
bis heute prägen. Dafür verpflichtete die AEG die bekanntesten
Architekten der damaliger Zeit wie Franz Schwechten und später Peter
Behrens sowie die Spezialisten des Industriebaus Paul Tropp und Ernst
Ziesel.
Bis heute existiert das einzigartige Ensemble von Stockwerksfabriken,
ausgedehnten Produktionshallen, Verwaltungsbauten und Wohnbauten, das
das beginnende Zeitalter der architektonischen Moderne verkörpert und
Schöneweide zu einem lohnenden Ausflugsziel macht. (Quelle:
www.Industriesalon.de)