Auerhaus - ein Buch mal anders lesen
Ein Literaturprojekt im Herbst 2020
Im Deutschunterricht beschäftigten wir uns mit dem Buch "Auerhaus" von Bov Bjerg.
Durch das Erstellen eines Portfolios war es ein ganz anderes Lesen. Wir
versetzten uns in die Protagonisten und den Autor hinein, hielten eigene
Eindrücke fest, äußerten unsere Meinungen und setzten uns mit solchen
schwierigen Themen wie Drogenkonsum und Suizid auseinander. Wir
sammelten Informationen zur Jugend der 80er Jahre, zum Leben im
geteilten Deutschland und dem Mauerfall sowie zur Bundeswehr und
stellten sie in Referaten vor. In der Gruppenarbeit wurde das Auerhaus
nachgebaut und eingerichtet und wir erstellten eine Collage, die alle
Personen so zeigt, wie wir sie uns vorstellen. Wir drehten einen Film
und durften den Autor interviewen.
Es war eine spannende, interessante, lehrreiche, aber auch
zeitaufwendige Arbeit, die sich gelohnt hat. Ich glaube, dieses Buch
wird uns allen lange in Erinnerung bleiben.
Alexandra Pantchechnikov (9c)
Alternatives Ende für den Roman Auerhaus
So war das Ende natürlich nicht, ich saß fassungslos vor meinem Deutsch-Abi.Zwei Punkte.
Vera versuchte mich zu beruhigen, aber ich wollte nicht ruhig sein, ich wollte alleine sein.
Ich fühlte mich die nächsten Tage schlecht.
Hatte keinen Antrieb.
Ich ging die übliche Runde durchs Auerhaus. Alles sah grau aus, als hätte jemand mit einem großen Eimer Farbe gekleckert. Frieder ging es ähnlich, aber ich wusste nicht, warum. Wir redeten nicht mehr viel. Ich hatte schon Angst, er würde sich wieder umbringen, aber ich verdrängte den Gedanken.
Es machte mich nur noch trauriger.
Vera war bester Laune und das nervte. Sie hüpfte glücklich durch das Haus, bis ich sie anschrie, sie solle aufhören, so unsensibel zu sein.
Dann hüpfte sie nicht mehr.
Frieder schlurfte aus dem Haus. Ich wollte mir Sorgen machen, aber meine Gedanken führten ins Nichts. So müssen sich Depression anfühlen, dachte ich.
Dann passierte es. Das wahre Ende vom Auerhaus.
Frieder war seit Tagen weg. Die Polizei kam mal wieder ins Auerhaus und begrüßte uns mit den Worten: "Es tut uns sehr leid".
Frieder war tot.
Nicht selbst umgebracht oder so. Erfroren.
Erfrieren ist scheiße, ich hasse Kälte und dachte, dass ich Kälte nicht als Letztes vor dem Tot fühlen will.
Egal.
Frieder war in die Berge gegangen und es war ja irgendwie doch Selbstmord.
Er hatte keine Kraft mehr gehabt und legte sich in den Schnee.
Er erfror. Niemand fand ihn. Niemand vermisste ihn. Ich war schuld. Ich hätte ihn suchen müssen.
Es wurde mir alles zu viel. Das Abi, Frieder, das Auerhaus, einfach alles.
Ich ging in die Berge.
Schon auf dem Weg trank ich die halbe Flasche Vodka, als ich an der Mauer ankam, war sie leer.
Aber ich hatte eine zweite.
Jonas von Redei (9a)